Mit dem Pixel 9 Pro und der Pixel Watch 3 hat Google die Pixel-Reihe um die nächste Generation erweitert. Wir haben beide getestet und wissen, ob sich das Upgrade lohnt. Mit den neuen Größen der Smartwatch und beim Pixel 9 Pro / 9 Pro XL geht die Pixel-Reihe noch flexibler auf individuelle Vorlieben ein. Als mittlerweile eingefleischter Pixel-Nutzer war ich besonders gespannt auf die Pixel Watch 3 und darauf, ob die Kritikpunkte meiner Pixel Watch der ersten Generation ausgebügelt wurden. Und tatsächlich bin ich von den Neuerungen überzeugt.
Die Schwächen der ersten Pixel Watch sind Vergangenheit
Für Nutzer der Pixel Watch 1 ist das Upgrade zur Pixel Watch 3 eine klare Empfehlung. Schon allein, weil der größte Kritikpunkt an der ersten Generation, der schwache Akku, endlich der Vergangenheit angehört. Die Pixel Watch 1 habe ich seit mittlerweile zwei Jahren im Dauereinsatz. Dabei muss ich den Akku jeden Abend laden, sonst schafft es die Smartwatch nicht durch die Nacht. Und selbst dann ist der Akku am nächsten Morgen nur noch bei rund 60 Prozent.
Der Akku der Pixel Watch 3 ist richtig gut
Die Pixel Watch 3 in der 45-mm-Variante hingegen kam im Test mit einer Ladung bis zu drei Tage aus – trotz Always-on-Display. Selbst eine 40-km-Radtour mit Tracking über die Fitbit-App hat die Laufzeit dabei nicht merklich verkürzt. Dafür sorgt auch der Energiesparmodus, der sich selbst hinzuschaltet, wenn der Ladestand 20 % unterschreitet. Dann schaltet sich das Always-on-Display ab. Auch der Nachtmodus aktiviert sich selbstständig, wenn die Uhr erkennt, dass man eingeschlafen ist. So leuchtet das Display nicht mehr versehentlich in der Nacht auf und strahlt dem/der Partner:in ins Gesicht.
Größeres Display für zusätzliche Anzeigen
Auch für Nutzer der Pixel Watch 2 kann sich das Upgrade auf die 45-mm-Variante der Pixel Watch 3 lohnen. Immerhin macht sich das größere Display positiv bemerkbar. Zusätzlich wurde der Rahmen um den Bildschirm um 16 % verkleinert. Die zusätzlichen Infos, die hier am Bildschirmrand des Ziffernblatts angezeigt werden, können ein echter Mehrwert sein. Allerdings sind diese “Plus”-Anzeigen nur für wenige Ziffernblätter verfügbar. Obwohl ich selbst kein Fan von großen Uhren bin, war ich positiv von der Größe der Smartwatch überrascht. Die Pixel Watch 3 wirkt am Handgelenk deutlich schlanker als im Marketing-Material.
Dank Mehrwege-Sensor: Die Pixel Watch 3 könnte sich auch für tätowierte Arme eignen
Übrigens: Die Anordnung der Sensoren auf der Rückseite hat sich im Vergleich zum direkten Vorgänger nicht verändert; wohl aber im Vergleich zur ersten Generation. Für wen das wichtig ist? Nun, eine unserer Kolleginnen ist schon seit Langem auf der Suche nach einer Smartwatch, hatte aber bisher kein Glück, da der mit Licht betriebene Herz-Sensor die Farbe ihrer Armtattoos nicht durchdringen kann. Die Pixel Watch 1 konnte so bei ihr keinen Puls feststellen; die Pixel Watch 3 hingegen schon. Wer also vorher kein Glück hatte, könnte die neue Version nochmal ausprobieren.
Die Pixel Watch 3 ist eine rundum solide Fitness-Smartwatch
Ansonsten ist die Pixel Watch 3 eine solide Smartwatch. So sind nützliche Funktionen und Messwerte hinzugekommen, etwa die Cardio-Fitness, Trainingshinweise beim Laufen oder das Morning Briefing, das direkt zum Aufwachen einen Überblick über die Tagesform und die Schlafqualität gibt. Die Pixel Watch 3 kann außerdem jetzt als Fernbedienung für Google TV dienen und die Live-Feeds von Nest Cams anzeigen. Und der verbesserte Prozessor verspricht eine bessere Performance, insbesondere beim Multitasking. Obendrein soll das Display besser vor Kratzern geschützt sein.
Das Upgrade von Pixel Watch 1 auf Pixel Watch 3 lohnt sich
Wer noch die erste Pixel Watch nutzt, kann sich über Funktionen freuen, die seit der Pixel Watch 2 an Bord sind. Das Tracking von Körperreaktionen, Stressmanagement, Atemübungen, Herzfrequenzzonen-Training, Tempotraining, die Messung der Hauttemperatur und Benachrichtigungen bei unregelmäßigem Herzrhythmus sind sinnvolle Ergänzungen. So hat sich die Pixel Watch zur vollwertigen Trainings-Smartwatch gemausert.
Die Neuerungen beim Google Pixel 9 Pro
Beim Pixel 9 Pro hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht allzu viel getan. Das hervorragende Kamera-System vom Pixel 8 Pro aus Ultra-Weitwinkel-, Weitwinkel- und Tele-Obektiv wurde beibehalten. Auf dem Papier gibt es hier nur marginale Unterschiede. Hier gab es ohnehin keinen Verbesserungsbedarf. Immerhin war schon das Pixel 8 Pro auf Augenhöhe mit anderen Flaggschiff-Smartphones, was die Kameraqualität betrifft.
Verbesserungen bei Selfie-Kamera und Display
Dafür hat die Selfie-Kamera ein gehöriges Upgrade bekommen. Von 10,5 auf ganze 42 Megapixel wurde die Frontkamera aufgebohrt. Außerdem können jetzt Videoaufnahmen mithilfe der Video-Optimierung in der Cloud auf 8K bei 30 fps hochskaliert werden. Für Gruppenfotos gibt es jetzt die Funktion “Mich hinzufügen”. Damit kann sich der Fotograf dank KI selbst ins zuvor geschossene Gruppenfoto einfügen. Und auch das Display ist jetzt nochmal deutlich heller geworden.
Mehr Speicher und Rechenleistung für KI-Aufgaben
Ein deutliches Upgrade gab es hingegen beim Arbeitsspeicher. 16 statt wie zuvor 12 GB RAM sind deutlich zukunftssicherer und sollten auch auf lange Sicht für flüssige Performance sorgen. In Verbindung mit dem neuen Tensor G4 Prozessor ist das Pixel 9 Pro schneller und effizienter, was sich auch in der Akkulaufzeit bemerkbar macht. Hier werden bis zu 100 Stunden im Extrem-Energiesparmodus beworben, obwohl der Akku beim 9 Pro im Vergleich zum Vorgängermodell geschrumpft ist.
Neue, angenehme Größe
Damit sind wir auch schon bei der nächsten Neuerung: die Größe. Was letztes Jahr noch das Pixel 8 Pro war, ist dieses Jahr das Pixel 9 Pro XL. Das reguläre Pixel 9 Pro ist nämlich genauso groß wie das Pixel 9. Das ist eine willkommene Ergänzung des Portfolios. Ich selbst bin vom Pixel 6 auf das 7 Pro und letztes Jahr auf das 8 Pro umgestiegen und habe seither trotz großer Hände Schwierigkeiten, das gesamte Display mit einer Hand zu erreichen. Das Pixel 9 Pro bietet die gleichen Funktionen wie das 9 Pro XL bei geringerer Größe und ist damit der ideale Kompromiss.
Fazit: Lohnt sich das Upgrade aufs Google Pixel 9 Pro?
Ob sich das Upgrade vom Pixel 8 Pro auf das 9 Pro lohnt, hängt also vor allem davon ab, ob man mit der neuen Größe etwas anfangen kann. Für alle, die ein älteres Smartphone haben, ist das Pixel 9 Pro hingegen eine klare Empfehlung. Google hat sich auf dem Smartphone-Markt als waschechter Apple-Konkurrent in Position gebracht. Die Neuerungen der letzten Generationen und die gestiegene Qualität bringen die Pixel-Phones näher und näher ans iPhone heran. Mit Samsung ist Google unserer Meinung nach ohnehin schon gleichauf. Nervige Software-Bugs wie zum Launch vom Pixel 6 gehören mittlerweile der Vergangenheit an.
Für wen ist das Google Pixel 9 Pro die richtige Wahl?
Dafür ist auch der Preis stetig gestiegen. Wo die Pixel-Phones früher noch eine Budget-Alternative waren, sind sie heute eben echte Flaggschiff-Modelle. Und der Pixel-Kosmos mit Smartwatch, Earbuds, Smartphone und Tablet bietet allmählich ein ähnliches Erlebnis wie das Apple-Ökosystem, ohne dabei auf die offene Android-Plattform zu verzichten. Wer ein hochwertiges Android-Smartphone oder eine Alternative zum iPhone sucht, ist beim Pixel 9 Pro bestens aufgehoben. Wer das Budget eher schonen will, sollte vielleicht noch ein paar Monate auf das Pixel 9a warten.