Eine Solaranlage kann eine große Hilfe sein, wenn es darum geht, Kosten zu sparen. Allerdings ist ein komplettes Photovoltaik-System fürs Eigenheim auch eine gewisse Investition. Wir erklären Dir, warum sich die Investition lohnt, was für Kosten auf Dich zukommen und wie viel Du tatsächlich sparen kannst.

Die Anschaffung einer Solaranlage ist eine bedeutende finanzielle Entscheidung. In der Regel liegen die Kosten für eine durchschnittliche Anlage zwischen 10.000 Euro und 20.000 Euro. Diese Investition umfasst alle notwendigen Komponenten wie Solarpanele, Wechselrichter sowie Kosten für Montage und Installation. Um die Kosten auf eine längere Perspektive zu betrachten: Angenommen, Deine Anlage kostet 12.800 Euro und hat eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren, so belaufen sich die jährlichen Kosten auf etwa 420 bis 510 Euro.

Diese langfristige Betrachtung hilft dabei, den wahren Wert der Anlage im Kontext der Lebensdauer zu erfassen. Mit Betriebskosten und Krediten können hier noch weitere Kosten hinzukommen. In einem ausführlichen Rechenbeispiel zeigen wir Dir, dass sich die Investition dennoch lohnt.

Beispielrechnung für die Kosten einer Solaranlage: Das hat es mit der Amortisationsdauer auf sich

Stellen wir uns vor, Deine Solaranlage Kosten belaufen sich auf ca. 12.800 Euro und sie erzeugt jährlich ungefähr 10.100 kWh. Angenommen, von den 10.100 kWh würdest Du 4.040 kWh selbst verbrauchen und die restlichen 6.060 kWh einspeisen. Die dadurch eingesparten Stromkosten würden sich bei einem Strompreis von aktuell 0,28 Cent pro kWh auf rund 1.130 Euro belaufen. Bei einer Einspeisevergütung von 6,24 Cent pro kWh würdest Du für die eingespeisten 6.060 kWh jährlich etwa 1.300 Euro nach Steuern erhalten. In diesem Beispiel würde sich die Anlage nach etwa 11 Jahren amortisiert haben.

Das heißt, dass die Anschaffungskosten durch die Einsparung und die Vergütung komplett wieder eingespielt wurden. Bei einer Lebensdauer von 25 Jahren würde das bedeuten, dass Du die restlichen 14 Jahre lang durch die Einspeisevergütung Gewinn erzielst. Diese Rechnung zeigt deutlich, wie sich die anfänglichen Kosten einer Solaranlage über die Zeit in beachtliche Einsparungen verwandeln können, besonders wenn die Anlage mehr Energie produziert, als im Haushalt verbraucht wird. Mit einem Stromspeicher hast Du sogar noch mehr Vorteile, da der gespeicherte Solarstrom auch nachts verfügbar ist.

Förderung und andere Einsparungen

Neben den Anschaffungskosten solltest Du auch Wartungs- und mögliche Reparaturkosten in Betracht ziehen. Diese sind in der Regel gering, sollten aber für eine vollständige Kostenaufstellung berücksichtigt werden. Zudem kannst Du durch verschiedene Förderprogramme, wie die staatlichen Zuschüsse oder den 2.500 Euro Rabatt von Vattenfall, einen Teil dieser Kosten effektiv senken.

Die maximale Förderhöhe für Solaranlagen beträgt in Deutschland 15.000 Euro. Die tatsächliche Höhe der Förderung hängt von verschiedenen Faktoren ab. In unserem Blogartikel zur Förderung von Solaranlagen und Wärmepumpen gehen wir darauf im Detail ein. Diese finanziellen Anreize können allerdings die anfängliche Belastung deutlich reduzieren und den Übergang zu erneuerbaren Energien attraktiver gestalten.

Stromspeicher: Zusätzliche Kosten und Nutzen

Ein Stromspeicher ist eine wichtige Ergänzung zu Deiner Solaranlage, da er die Nutzung des selbst erzeugten Stroms maximiert. Die Kosten für einen Speicher variieren, mit Preisen zwischen 520 und 1.500 Euro pro kWh Speicherkapazität. Angenommen, Du entscheidest Dich für einen 10 kWh Speicher zu einem Preis von etwa 7.000 Euro, erhöhen sich dadurch zwar die Gesamtkosten Deiner Solaranlage, aber Du kannst dadurch den Eigenverbrauch Deines Solarstroms steigern. 

Denn so nutzt Du Deinen Solarstrom auch dann, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Dies führt zu einer weiteren Reduzierung Deiner Stromrechnung und steigert die Wirtschaftlichkeit Deiner Investition im Laufe der Zeit.

Laden von Elektroautos mit Solarstrom

Das Laden von Elektroautos mit Solarstrom ist eine innovative und nachhaltige Methode, die Mobilität mit der Energieerzeugung zu verbinden. Dieses Vorgehen ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kosteneffizient, da es die Abhängigkeit von externen Stromquellen reduziert. Mit einer ausreichend dimensionierten Solaranlage und einem kompatiblen Ladegerät kannst Du die in Deinem Zuhause erzeugte Solarenergie effektiv nutzen, um Dein Fahrzeug aufzuladen.

Da Du eh nur einen Teil der erzeugten Energie tatsächlich nutzt, bleibt genug Überschuss, um das Elektroauto vollständig mit dem eigens erzeugten Solarstrom zu laden. Dafür empfiehlt sich das Aufladen zu Zeiten, in denen möglichst wenig Stromverbraucher laufen. Hast Du einen Solarspeicher, kannst Du das Auto auch einfach in der Nacht laden. In jedem Fall maximierst Du so den Nutzen Deiner Photovoltaikanlage und sparst noch mehr Stromkosten ein.

Balkonkraftwerke: Eine kompakte Lösung für Solarstrom

Ein spannender Trend im Bereich der erneuerbaren Energien sind Balkonkraftwerke. Diese kompakten Systeme sind ideal für Menschen, die in Wohnungen leben oder nur über begrenzten Platz verfügen. Sie lassen sich einfach installieren – oft genügt ein Balkon oder eine kleine Terrasse.

Aber auch die Schrägdach- oder Wandmontage ist möglich, ebenso wie das Aufstellen auf einem Flachdach. Balkonkraftwerke kosten nur einen Bruchteil so viel wie große Solaranlagen, wobei die Preise je nach Leistung variieren. Ein Komplettsystem bekommst Du schon für rund 500 Euro. Mit einem eigenen kleinen Solarspeicher können 1.500 Euro fällig werden. Aber auch hier ist eine staatliche Förderung von bis zu 500 Euro je nach Bundesland möglich.

So viel sparst Du mit einem Balkonkraftwerk

Balkonkraftwerke können direkt in eine vorhandene Steckdose eingesteckt werden, um den Stromverbrauch im Haushalt zu reduzieren. Obwohl sie deutlich weniger Energie produzieren als größere Solaranlagen, bieten sie eine effiziente Möglichkeit, die Stromrechnung zu senken und gleichzeitig umweltfreundlich zu agieren. Das erlaubte Maximum an Stromerzeugung mit einem Balkonkraftwerk liegt aktuell bei 600 Watt, soll aber im Jahr 2024 auf 800 Watt angehoben werden.

Damit würde ein Balkonkraftwerk mit idealer Ausrichtung bis zu 800 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Das würde beim aktuellen Strompreis von durchschnittlich 0,28 Euro pro kWh einer Ersparnis von 224 Euro im Jahr entsprechen. Damit würde sich ein Balkonkraftwerk im Wert von 1.000 Euro nach nicht einmal 5 Jahren amortisiert haben. Mit steigenden Stromkosten würde die Ersparnis natürlich ebenfalls steigen und sich die Amortisationsdauer weiter verkürzen. So können auch Mieter:innen in Mehrfamilienhäusern aktiv zur Energiewende beitragen und von den Vorteilen der Solarenergie profitieren.

Fazit

Die Anschaffung einer Solaranlage erfordert eine sorgfältige finanzielle Planung, ist aber eine lohnende Investition. Die anfänglichen Kosten werden durch langfristige Einsparungen und staatliche Förderungen ausgeglichen. Mit einer gut durchdachten Solaranlage kannst Du nicht nur Deinen ökologischen Fußabdruck reduzieren, sondern auch Deine Energiekosten erheblich senken. Damit ist die Solaranlage ein kluger Schritt hin zu einem energieeffizienten und finanziell vorteilhaften Zuhause.