Dein Smart Home besteht, wie Du wahrscheinlich schon mitbekommen hast, aus verschiedenen Komponenten. Diese zu vernetzen ermöglicht es Dir nicht nur, Deine Energiekosten zu senken, sondern auch Deinen Alltag erheblich zu vereinfachen. Doch manche Geräte können leider nicht so einfach miteinander kommunizieren und brauchen daher eine Schaltzentrale. Man spricht an dieser Stelle von einem Smart Hub bzw. auch einer Smart Bridge. 

Wie funktioniert ein Smart Hub?

Ein Smart Hub kann als das Gehirn Deines Smart Home angesehen werden. Einige Smart Hubs sind in anderen Geräten, wie einem Google Nest Hub 2 oder Apple TV, integriert. Die meisten Smart Hubs sind jedoch kleine Geräte, die Du mit Deinem heimischen WLAN-Netzwerk verbindest. Von diesem Hub gehen dann alle Signale gebündelt an Deine smarten Gadgets. Somit musst Du nicht mehr jede einzelne smarte Leuchte oder Smart Speaker in der jeweiligen App steuern, sondern erledigst das bequem in einer zentralen App. 

Danke eines Smart Hubs müssen sich Deine einzelnen Geräte nicht einzeln mit dem Internet verbinden – ein Smart Hub wirkt hier als Gatekeeper. Dank der zentralen Rolle eines Smart Hubs lassen sich Automationen geräteübergreifend noch leichter erstellen und durchführen lassen. Dein Smart Hub baut so die Brücken, die das Smart Home erst smart werden lassen.

smart hub von google nest hub

Brauch ich immer Internet für einen Smart Hub?

Die meisten Hubs können eine Kombination aus lokaler und Cloud-Steuerung nutzen. Lokale Steuerung ist ein wesentliches Merkmal vieler Smart-Home-Hubs. Das bedeutet, dass Deine Geräte und Deine Daten in Deinem lokalen Netzwerk bleiben, was sicherer und schneller ist, als sich ausschließlich auf die Cloud zu verlassen. Lokale Steuerung bedeutet auch, dass Deine Routinen und Automatisierungen weiterhin funktionieren, selbst wenn das Internet ausfällt (solange der Hub mit Strom versorgt wird).

Ein Hub kann auch helfen, Geräte in Dein Smart Home zu integrieren, die nicht auf Wi-Fi oder Bluetooth angewiesen sind. Dazu gehören Schlösser, Lichter, Steckdosen und Sensoren, die energiearme, bandbreitenschwache Protokolle wie Zigbee, Z-Wave und eine neuere Option namens Thread verwenden. (Kameras und Streaming-Geräte benötigen weiterhin Wi-Fi für die Übertragung von Daten mit hoher Bandbreite.) Diese Protokolle verwenden Mesh-Netzwerke, sodass die Verbindung zwischen Deinen Geräten umso stärker wird, je mehr Geräte Du hast. Zusätzlich kann ein Hub eine stabilere Internetverbindung für Dein Smart Home über Ethernet bereitstellen.

Welche Arten gibt es?

Es gibt mehrere Arten von Smart Hubs, auf die sich Dein Smart Home aufbauen kann. Zum einen die Multi-Protocoll-Hubs und anderen die Ökosystem-Hubs.

Multi-Protocol-Hubs

Multi-Protocol-Hubs und ihre Hersteller sind mit den großen Ambitionen an den Start gegangen, eine zentrale Anlaufstelle für alle smarten Geräte in Deinem Smart Home zu sein. Dazu nutzen sie verschiedene Kommunikationsstandards wie Zigbee, Z-Wave und Thread lokal. Diese Versprechen von Marken wie Revolv, Iris und Wink konnten leider nie ganz erfüllt werden. Der Grund: Keine Marke konnte jedes smarte Gerät miteinander verknüpfen.

smart hub von amazon echo show 15

Doch seit einigen Jahren steht mit Matter ein neuer Stern am Smart Home-Himmel: der neue Kommunikationsstandard Matter. In unserem anderen Artikel haben wir Dir bereits erklärt, was Matter ist und welche Vorteile es bietet. Kurz gesagt verspricht Matter eine Kommunikation zwischen alles zukünftigen Smart Home Produkten.

Ökosystem-Smart Hubs

Die zweite Kategorie dürfte eine sein, die Dir in Deinem smarten Zuhause wohl etwas geläufiger sein dürfte. Die Plattformen Amazon Alexa, Google Home und Apple Home, die lange Zeit Software-basiert arbeiteten, orientieren sich seit einigen Jahren an physischen Steuerzentralen, die in ihren Produkten verbaut sind. Darin sind dann mit Thread und Zigbee zwei ein oder zwei der geläufigen Kommunikationsnetzwerke enthalten. Da sich auch Matter auf eine physische Einheit als Zentrale verlässt, ist der Fokus auf einen Smart Hub Deines favorisierten Ökosystems am besten für Deine smarte Zukunft.

Was solltest Du für Dienen Smart Hub beachten?

Aktuell solltest Du nur einen Hub in Betracht ziehen, der auch in der Lage ist, als Matter-Controller und als Thread-Border-Router zu fungieren. Es gibt Hubs in jeder Kategorie, die beides können. Anscheinend sollte Matter die Notwendigkeit eines Multi-Protokoll-Hubs überflüssig machen. Matter verwendet jedoch Thread und Wi-Fi/Ethernet; es unterstützt nicht direkt Z-Wave oder Zigbee, daher benötigst Du immer noch einen Hub oder eine Bridge, um diese Geräte mit Matter zu verwenden.

Außerdem gibt es relativ wenige Thread-Geräte, und die Infrastruktur für Thread-Netzwerke ist noch instabil. Trotz der Versprechen von bevorstehenden Verbesserungen ist es noch zu früh, um sich auf Thread als Hauptweg für Dein Smart Home zu konzentrieren.

Deshalb solltest Du, wenn Du heute schnelle und zuverlässige Lichter, Schlösser und Sensoren möchtest, Zigbee- und Z-Wave-Geräte neben Thread, Matter und Wi-Fi in Betracht ziehen. Durch die Auswahl von Geräten mit verschiedenen Protokollen, die am besten zu Deinen Bedürfnissen passen, kannst Du Dich auf das stabile, sichere und interoperable Smart Home vorbereiten, das Matter in der Zukunft versprochen hat.